Blühen und Fruchten

 

Actinidien sind als Lianen auch attraktive Blütengehölze!

Es gibt Arten, z. B. Act. polygama, die durch ihren honigartigen, betörenden Duft aufmerksam machen. Andere wiederum, wie der Klon „Julia“, erscheinen im Mai im frischen Blattaustrieb wie eine Blütenwolke, die dazu noch duftet!

 

                                                                                                                                    

Die Blüten der Arten der Actinidien sind überwiegend weiß. Es gibt auch crèmefarbige Spezies, seltener rote, wie z. B. die Act. pilusula.

Die Blütengröße variiert von 4-5 cm im Durchmesser (bei Act. deliciosa), über 2-3 cm

(Act. arguta) bis hin zu 1-2 cm (Act. kolomikta, Act. pilusula).

Die Farbe der Staubgefäße geht über Grautöne von gelb bis schwarz.

Blütezeit der "Kiwipflanzen" ist Ende Mai, je nach Witterungsverlauf und Art bis Anfang Juni. Sie ist demnach nicht durch Spätfröste gefährdet.

 

 

 

 

Linkes Bild: männliche Blüte, rechtes Bild: weibliche Blüte (De Kezel, Belgie) 

 

Die Blüten erscheinen dann immer aus den Nodien des jungen Triebes der sich im Vormonat gebildet hat. Das heißt es ist bei dieser Obstart nicht möglich die Blüten – welche im Vorjahr "programmiert" worden sind – optisch schon im Winter als Knospe wahrzunehmen.

Alle Actinidienarten blühen zweihäusig. Das bedeutet, dass die männlichen und weiblichen Blüten je ein "Haus" (= Pflanze) für sich haben! Also muss zur Entwicklung der weiblichen Blüte bis hin zur Frucht in der näheren Umgebung eine männliche Pflanze existieren!  (Zuordnung von von bis zu 8 weiblichen zu einem männlichen Pollenträger ist üblich).

Die Blüten kommen als Scheindolden aus den Nodien (Blattansätzen). Bei den weiblichen in der Regel bis zu 3 Stück, die männlichen Blütenbüschel können sich jedoch teilweise aus bis zu 9 Blüten zusammensetzen.

 

Der Mythos der Selbstfruchtbarkeit basiert auf einer Marketingstrategie und hat die Umsatzoptimierung zum Ziel. Die Basis dieses oft gegebenen Versprechens sind Halbwahrheiten. Natürlich kommt es auch in der Zucht (Auslese) von Sämlingen vor, dass zwittrige Mutanten gefunden werden. Diese wurden aber bisher nie in der Obstproduktion der Plantagen eingesetzt! Derartige Zwitter waren bisher meistens männliche Pflanzen, bei denen sich je nach Kulturumständen auf einen verkümmerten Fruchtknoten mehr oder weniger einzelne Griffel befanden. Die Fruchtentwicklung daraus ist Ertragspflanzen weit unterlegen (weiteres dazu bei Sortenbeschreibung).

 

 

Die Früchte der behaarten oder bepelzten subtropischen Sorten reifen in Deutschland nicht aus. Sie müssen vor Frosteintritt geerntet und zum Nachreifen gelagert werden.

Die Früchte aller glatt- und dünnschaligen Arten, Sorten und Klone sind vor Eintritt der Spätfröste genußreif. Sie bilden auch in höheren Lagen (ca. 600 m) in jedem Klimaverlauf bei uns delikate Früchte aus. Diese Vollreife setzt zuerst bei beschatteten Früchten ein und setzt sich bis zur „Genußreife“ bei besonnten Früchten in einen Zeitraum von 8-10 Tagen fort.

Diese „Hardy Kiwifruits“ werden auch aus dem engl. Sprachraum als in der Regel süßer als die handelsüblichen Kiwis ausgewiesen. Aus Neuseeland und Chile werden diese "Baby Kiwis" in Schalen bei uns angeboten.                                                                                                            

 

         

                                                                             Die "Bojnice" fällt durch ihre Apfelform auf

 

Kiwipflanzen überdauern ein Menschenalter und haben deshalb eine längere Jugendphase.

Im Durchschnitt, je nach Sorte/Klon, muss man 3-4 Jahre bis zum Ertragseintritt rechnen.

Bei „ISSAI“ und „Julia“ setzt der Ertrag schon nach dem 2.-3. Pflanzjahr ein. Von den ersten Früchten an gerechnet entwickelt sich der Ertrag von Jahr zu Jahr nach oben.

Im 6. Ertragsjahr werden die Sorten auf Brauchbarkeit für die Fruchtproduktion bewertet.             

 

Es müssen mindest 5 kg pro Pflanze sein. In der Versuchsanstalt Wädenswill/Schweiz wurden Erträge von 22 kg pro Pflanze bei einigen Sorten nachgewiesen.

Die „Weiki“ z. B. hat als Rekord  bis zu 30 kg in Weihenstephan erreicht. Hier im Erzgebirge bei Annaberg bringt ein Exemplar im Hausgarten über 40 kg!

 

Die Früchte sind in der Regel grün und haben das Gewicht und zirka die Fruchtform einer großen haarlosen Stachelbeere. Es sind Sorten dieser dünnschaligen Arten bekannt die bis zu 17 Gramm Fruchtgewicht erreichen. Obwohl bei den meisten Arten grüne Früchte in der Haut und im Fruchtfleisch vorherrschen, gibt es rote und gelbe Arten und deren Sorten. Es werden aber auch grüne Sorten mit teilweise roter Fruchthaut als „Rotfrüchtige“ vermarktet.

Durch die vielen Hybriden gibt es heute umfangreiche Kombinationsmöglichkeiten von Farben in einer Frucht (dies wird bei den Sorten beschrieben).

Die Früchte der bei uns gereiften Kiwis aller Arten sind wahre Ökofrüchte, da weder gespritzt noch erheblich mineralisch gedüngt wird (Grund hierfür ist die Salzempfindlichkeit).

Die außergewöhnlich hohe Konzentration von Vitamin C in Actinidien wurde bereits genannt.

Bei den nachfolgenden Sorten/Klonen kann man von 120-300 mg pro 100 Gramm Fruchtgewicht ausgehen und damit erreichen die „Nacktschaligen“ das Doppelte an Vitamin C gegenüber der Kiwi-Handelsfrüchte. Zum Vergleich: Die Zitrone hat 40-70 mg!

 

 

Auch in den weiteren Vitalstoffen Vitamin E, Vitamin B2, Vitamin A, Vitamin B6, Kalzium, Kalium, Magnesium, Mangan, Eisen und Folsäure punktet diese „Kiwiberry“ ganz vorn in der Hitliste.

Der Zuckeranteil pro 100 gr. Frucht erreicht ja nach Sorte bis zu 18 Gramm.

Das ausgewogene Zucker-Säure-Verhältnis bildet auch bei diesen delikaten Früchten die Basis für das vorzügliche Aroma.

Die Kiwis sind reich an Enzymen die bei der Verdauungsarbeit des Menschen behilflich sein können.

Köche lassen sie u.a. auf Fleisch einwirken um es zarter zu machen. Vor allem eiweißreiche Speisen können – mit Kiwis gegessen – besser verdaut werden.

Das Spektrum des Nutzens dieser Früchte und ihrer Produkte ist außergewöhnlich hoch, jedoch auch zu umfangreich für eine ausreichende Darstellung auf dieser Seite. Interessenten dafür finden im Heft

„Kiwi“ (Kiwis schmackhaft und kerngesund)  - ISBN 3-332-01022-0  umfassendere Information.

 

 

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www.mini-kiwi.de
links im Bild: männliche Blüte

rechts im Bild: weibliche Blüte

 

Abbildung: Die Sorte "Julia", hier 

als duftende Blütenwolke, produziert nur die Baumschule "Sämann in Bautzen"

die Sorte "Julia" überzeugt durch einen großen Ertrag sowie einen Vitamin-C-Gehalt von 136 mg pro 100 g Fruchtmasse. Das Original und deren Weiterentwicklung kommt ausschließlich von der Firma Sämann aus Bautzen.